Erneuerbare Energiequellen und Technologien
Was ist erneuerbare Energie?
Wahrscheinlich haben Sie den Begriff „Erneuerbare Energie“ schon einmal in einem Atemzug mit globalen Erwärmung und dem Klimawandel gehört. Aber was genau ist erneuerbare Energie? Und warum ist sie so wichtig?
Erneuerbare Energie bezieht sich auf natürliche Energiequellen oder Produktionsprozesse, die kontinuierlich wieder aufgefüllt oder reproduziert werden können. Wind und Sonne zum Beispiel werden uns nie ausgehen. Windturbinen und Sonnenkollektoren gehören zu den führenden Quellen für erneuerbare Energien.
Erneuerbare Energiequellen sind nicht nur unbegrenzt verfügbar, sondern verschmutzen im Allgemeinen auch weniger die Umwelt als ihre nicht erneuerbaren Pendants. Aus diesem Grund sind sie für Menschen, Tiere und den Planeten die gesündere Wahl. Es überrascht daher nicht, dass führende Politiker und Umweltschützer weltweit für erneuerbare Energien als Schlüssel zu einer ökologisch nachhaltigeren Zukunft eintreten.
Im Gegensatz dazu sind nicht erneuerbare Energiequellen wie Öl, Gas und Kohle in ihrer Menge begrenzt, können nicht schnell wieder aufgefüllt werden und sind nicht überall auf der Welt verfügbar. Nehmen wir Erdöl: Dieses wird zwar in vielen Ländern gefördert, nach Angaben der U.S. Energy Information Administration stammt jedoch mehr als die Hälfte des weltweiten Erdölangebots aus nur fünf Ländern. Am wichtigsten ist jedoch, dass nicht erneuerbare Energiequellen wie diese kohlenstoffhaltigen fossilen Brennstoffe als einer der größten Verursacher des Klimawandels gelten.
Das Streben nach der Netto-Null
Angesichts der Tatsache, dass Regierungen, Unternehmen und Verbraucher*innen die globale Erwärmung und den Klimawandel als eine der größten Bedrohungen unserer Zeit ansehen, haben erneuerbare Energien exponentiell an Beliebtheit gewonnen und werden immer mehr genutzt. Dank moderner Technologien sind die heutigen alternativen Energiequellen nicht nur zuverlässiger, sondern auch kostengünstiger geworden – sogar kostengünstiger als fossile Brennstoffe.
In der Erkenntnis, dass das individuelle Engagement zur Begrenzung der globalen Erwärmung und des unumkehrbaren Klimawandels nicht ausreichen, haben Länder auf der ganzen Welt 2016 das Pariser Übereinkommen unterzeichnet. Dieser internationale Vertrag sieht vor, dass die Regierungen weltweit bis zum Jahr 2050 „Netto-Null-Emissionen“ anstreben, d. h. so viel CO2 aus der Erdatmosphäre zu beseitigen, wie wir abgeben.
Nur wenn die Welt weiter auf Energiequellen umsteigt, die möglichst wenig Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen, wird es uns gelingen, den katastrophalen Klimawandel, der sich bereits abzeichnet, aufzuhalten. Und erneuerbare Energien – die oft „sauberer und grüner“ sind als nicht erneuerbare Energien – stehen bei diesen Anstrengungen an erster Stelle.
Gängige Quellen erneuerbarer Energien
Täglich werden neue Anstrengungen unternommen, um erneuerbare Energiequellen zu entwickeln und zu nutzen, ohne dem Planeten weiteren Schaden zuzufügen. Werfen wir einen Blick auf die am weitesten verbreiteten alternativen Energiequellen:
Solarenergie
Solarenergie wird erzeugt, indem Sonnenlicht durch Solar- bzw. Photovoltaikzellen (PV) aus Silizium oder anderen Materialien in Strom umgewandelt wird. Wie viel Solarenergie gespeichert und genutzt werden kann, hängt von der Tageszeit, der Jahreszeit und der geografischen Lage der Solarzellen ab. Nach Angaben des U.S. Department of Energy würden jedoch nur 90 Minuten Sonnenlicht, die auf der Erdoberfläche eingefangen werden, ausreichen, um den gesamten Energieverbrauch der Erde für ein Jahr zu decken.
Solarparks sind nicht auf das Festland beschränkt. Sie können auch in Gewässern wie Stauseen und Seen installiert werden (Solche Solarmodule werden als schwimmende Photovoltaik oder Floatovoltaik bezeichnet). Solarenergiesysteme haben keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt, da sie weder Luftschadstoffe noch Treibhausgase erzeugen, wenn sie an einem geeigneten Standort errichtet und schadstoffarm hergestellt werden.
Windenergie
Der Wind bringt die Rotorblätter einer Turbine zum Drehen, und diese Energie aus der Drehbewegung wird wiederum von einem Generator zur Stromerzeugung genutzt. Einer der größten Kritikpunkte an der Windenergie ist, dass die riesigen (und oft als hässlich empfundenen) Windräder, die zur Erzeugung von Windenergie eingesetzt werden, sehr viel Land einnehmen.
Offshore-Windparks sind eine beliebte Alternative zu Windparks an Land. Zwar haben Offshore-Windparks auch ihre Schattenseiten – beispielsweise potenziell unbeständiges Wetter und raue Gewässer, in denen die Turbinen arbeiten müssen, sowie die exorbitanten Kosten für die Verlegung von Stromkabeln unter dem Meeresboden –, aber das unbegrenzte Angebot an Wind stellt eine attraktive Ressource dar.
Geothermische Energie
Geothermische Energie entsteht in von Menschen geschaffenen Brunnen, die durch Magma – eine geschmolzene Mischung aus Mineralien und Gasen – erhitztes Wasser aus dem Erdkern fördern. Wenn das Wasser zur Erdoberfläche aufsteigt, verwandelt es sich in Dampf. Dieser setzt Turbinen in Gang, die dann Generatoren zur Stromerzeugung antreiben. Durch das Zurückpumpen des Dampfes und des heißen Wassers in die Erde werden die Emissionen geothermischer Energie gesenkt, und macht diese hydrothermale Ressource somit zu einer grünen Ressource.
In bestimmten Teilen der Welt, wie z. B. Island, findet sich eine Fülle leicht zugänglicher und verfügbarer geothermischer Ressourcen, während es in anderen Regionen an dieser natürlich vorkommenden Ressource mangelt. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Graben an geologischen Hotspots, um einen Brunnen zu bauen, erhebliche Umweltschäden verursachen und das Risiko von Erdbeben erhöhen kann.
Strom aus Wasserkraft
Die Stromerzeugung auf Wasserkraftbasis erfolgt durch Dämme oder Barrieren, die zur Kontrolle des Wasserflusses errichtet wurden. Das umgeleitete Wasser treibt dann die Rotorblätter eines Generators an, der Strom erzeugt. Aufgrund der Beständigkeit der Quelle ist die Wasserkraft oft zuverlässiger als Solar- oder Windenergie. Dank dieser Zuverlässigkeit ist die Wasserkraft die größte erneuerbare Energiequelle für Strom in den Vereinigten Staaten.
Riesige Wasserkraftwerke, die auch als Megadämme bezeichnet werden, gelten nicht als erneuerbare Energie, da sie die natürlichen Wasserströme umleiten und verringern. Diese Kraftwerke gehen nämlich zulasten von Tieren und Menschen, die am Fluss leben und den Zugang zum Wasser, auf das sie angewiesen sind, teilweise oder ganz verlieren. Kleine Wasserkraftwerke – mit einer installierten Leistung von weniger als 40 Megawatt – hingegen leiten nur einen Bruchteil der Wassermenge von großen Kraftwerken ab und verursachen bei umsichtiger Bewirtschaftung nicht so viele Umweltschäden.
Gezeitenkraft
Auch hierfür wird Wasserenergie genutzt – mit dem Unterschied, dass die zweimal täglich auftretenden Gezeitenströmungen des Ozeans die Turbinengeneratoren antreiben. Die Gezeitenkraft ist zwar noch im Entstehen begriffen, doch ihre hohe Berechenbarkeit macht sie zu einer attraktiven und nachhaltigen Energiequelle. Genau wie bei Staudämmen können Gezeitenkraftwerke die Tierwelt und ihre Umgebung schädigen. Gezeitensperrwerke beispielsweise funktionieren ähnlich wie Dämme, befinden sich aber in Meeresbuchten oder Lagunen.
Energie aus Biomasse
Bezieht sich auf Wärme, die durch die Verbrennung von Pflanzenmaterial erzeugt wird, um eine Dampfturbine zur Stromerzeugung anzutreiben. Energie aus Biomasse wird durch die Umwandlung von Abfall in Brennstoff erzeugt. Durch diese Umwandlung von Abfall in Energie kann Strom mit geringen finanziellen und ökologischen Kosten erzeugt werden.
So kann beispielsweise Abfallholz – wie Hackschnitzel aus Sägewerken – zur Energiegewinnung aus Biomasse genutzt werden, anstatt es auf Deponien verrotten zu lassen, wo es den CO2-Gehalt erhöhen würde. Allerdings gelten viele Formen von Biomasse nicht als saubere Energie, da sie nachweislich höhere CO2-Emissionen verursachen als fossile Brennstoffe.
Technologien für erneuerbare Energien und Cloud Computing
Der Aufruf, dass Einzelpersonen in ihren Häusern erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie und Geothermie nutzen sollen, ist durchaus berechtigt. Aber ganze Sektoren und Unternehmen können der Klimakrise sehr viel mehr entgegen setzen. Einzelne Verbraucher machen mit der zunehmenden Verbreitung von Solarzellen auf Dächern und Elektrofahrzeugen Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit, aber der Fortschritt auf Branchenebene zur Unterstützung und Förderung sauberer Energielösungen wird unweigerlich die Umweltvorteile des Cloud Computing einbeziehen.
Digitale Technologien verringern zwar die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt, weil sie weniger Energie verbrauchen, aber dennoch hinterlässt das Cloud Computing über das Rechenzentrum weiterhin einen erheblichen „Fußabdruck“ auf der Erde. Einige Cloud-Computing-Technologien verbrauchen enorme Mengen an nicht erneuerbarer Energie, beispielsweise das Mining von Kryptowährungen. In einer Analyse der Universität Cambridge wird geschätzt, dass das Mining von Kryptowährungen durch ein einziges Unternehmen, Bitcoin, jährlich mehr Kohlestrom verbraucht als ganze Länder von der Größe Norwegens oder Argentiniens.
Einige Anbieter von Cloud-Diensten wie Microsoft konzentrieren sich auf die Unterstützung von Technologien für erneuerbare Energien, indem die Leistung und Effizienz verbessert und der Stromverbrauch gesenkt wird, um die Umweltauswirkungen von physischen Rechenzentren zu reduzieren.
Innovationen im Cloud Computing
Beispiele für die ökologischen Vorteile des Cloud Computing sind Innovationen wie:
- Immersionskühlung: Diese Art der Serverkühlung trägt dazu bei, den Energie- und Wasserverbrauch zu senken und gleichzeitig eine höhere Verarbeitungsleistung zu erzielen.
- Netzinteraktive USV-Batterien: Kleine Schritte wie die Einführung von netzinteraktiven USV-Batterien tragen dazu bei, die Belastung des Stromnetzes zu senken.
- Sauberere Kraftstoffe für die Notstromversorgung: Der Betrieb von Backup-Generatoren für Rechenzentren mit weniger kohlenstoffhaltigen Kraftstoffen anstelle von herkömmlichem Diesel trägt zur Verringerung der CO2-Emissionen bei.
Cloud Computing ist kein Allheilmittel oder die eine Lösung für den Klimaschutz, aber es gibt viele interessante digitale Technologien zur Unterstützung erneuerbarer Energien. Diese Technologien tragen zur Senkung des Energieverbrauchs bei und unterstützen den Übergang zu einem CO2-neutralen Netz.
Erfahren Sie mehr über die Verpflichtung von Microsoft zur Nachhaltigkeit
Cloud-Innovationen für Energie- und Versorgungsunternehmen
Einige Beispiele für innovative Cloud-Lösungen in der Energie- und Versorgungsbranche sind:
Intelligente oder „smarte“ Stromnetze
Diese Cloudtechnologien optimieren das Energiemanagement eines Unternehmens. Sie nutzen interaktive Daten von Millionen von Sensoren, die von einzelnen Kunden verwendet werden, indem sie alternative Energiequellen wie Solarpanels und Elektroautos einsetzen, um das Stromnetz effizienter zu betreiben.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Energieunternehmen nutzen Daten und KI, um die Nachfrage und das Angebot erneuerbarer Datenquellen intelligent abzustimmen. Technologien wie digitale Zwillinge ermöglichen es Unternehmen, den Lastenausgleich zu verbessern, verteilte Energieressourcen zu integrieren, Geräte zu steuern und den Betrieb zur Optimierung des Energieverbrauchs zu automatisieren.
Internet der Dinge (IoT)
Mithilfe von Gerätesensoren und Predictive Maintenance verwalten und verlängern Unternehmen die Lebenszyklen von Maschinen und anderen Ressourcen. Dies ermöglicht eine geringere Nutzung nicht erneuerbarer Strom- und Materialquellen für die neue Art der Fertigung.
Technologie zur CO2-Abscheidung
Obwohl es sich nicht selbst um eine Quelle für erneuerbare Energie handelt, verringert die CO2-Abscheidung die Umweltbelastung durch CO2, indem Emissionen von Schornsteinen abgeschieden und gespeichert werden. Sie kann sogar CO2 aus der Luft extrahieren und unterirdisch speichern oder wiederverwenden, um neue Produkte wie Kraftstoffe oder Baumaterialien zu erzeugen. Diese Technologien verwenden erweiterte Dashboards zu Emissionen sowie KI- und IoT-Technologien für digitale Zwillinge, um die CO2-Abscheidung und -Speicherung zu verbessern.
Trends in der Branche für erneuerbare Energie
Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erreicht Rekordstände. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA), einem Energieforum, dem 29 Länder angehören, die sich für eine tragfähige Energiepolitik einsetzen, wird die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2024 weltweit um 50 Prozent steigen. Was das Wachstum betrifft, ist die Solarenergie führend, aber Windkraft, Geothermie und Wasserkraft folgen dicht dahinter.
Hochkonjunktur bei der Solarenergie
Die IEA schätzt außerdem, dass die Solarenergie bis 2025 60 Prozent des Wachstums der weltweiten Branche für erneuerbare Energien ausmachen wird. Es wird erwartet, dass China, Belgien, die Niederlande, Österreich, Australien und die Vereinigten Staaten eine Vorreiterrolle einnehmen und jeweils Millionen von Solaranlagen installieren werden.
Warum boomt die Solarenergie? Zum einen sinken die Kosten für die Installation von Solarmodulen seit Jahren, und es wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt. Zum anderen ist die Solarenergie leichter zugänglich und bietet mehr Gestaltungsfreiheit als Energiequellen, die bestimmte Standorte erfordern, wie Wind- und Wasserkraft. Sonnenlicht fällt auf jeden kleinsten Fleck auf der Erde, unabhängig vom Klima.
Angesichts der zunehmenden Nutzung konzentriert sich die Solarbranche auf die Erweiterung der Speicherkapazitäten und die Optimierung der Verteilung, damit Haushalte und Unternehmen unabhängig vom Wetter funktionieren können. Diese Erhöhung der Zuverlässigkeit wird mehr Unternehmen, Regierungen und die Bevölkerung dazu anspornen, sich ganz der Solarenergie zu widmen.
Windenergie: On- und Offshore
Mit den zunehmenden Windenergiekapazitäten weltweit steigt auch die Nutzung von Windenergie. Zurzeit ist China führend bei Windkraft, aber die Vereinigten Staaten und Japan holen dank vielversprechender Gesetze auf.
In den Vereinigten Staaten hat sich die Regierung Biden-Harris verpflichtet, bis 2030 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 30 Gigawatt zu installieren. In Japan wurden Vorschriften erlassen, um den Bau von Windanlagen in Häfen zu fördern und Anreize für Entwickler zum Bau von Offshore-Anlagen zu schaffen. Das Land könnte sogar seine Atomreaktoren durch Offshore-Windanlagen ersetzen.
Die Herrschaft der Wasserkraft und der Aufstieg der Geothermie
Der IEA zufolge wird die Wasserkraft zwar in absehbarer Zukunft weiter die wichtigste erneuerbare Energiequelle der Welt bleiben, aber nicht ganz so stark wachsen wie die Solar- oder Windenergie. Geeignete und kosteneffiziente Standorte sind bereits jetzt Mangelware, was die Kosten in die Höhe treibt.
Bei Geothermie, die in Island und den Pazifikstaaten bereits intensiv genutzt wird, wird bis 2024 ein Wachstum von 28 Prozent erwartet. Die asiatischen Länder, insbesondere Indonesien und die Philippinen, bauen ihre Kapazitäten bereits aus, und diese Entwicklung scheint gerade erst Fahrt aufzunehmen.
„Schmutzige“ Energie gehört der Vergangenheit an
Was bedeutet die Zukunft der erneuerbaren Energien für unsere traditionellen Energiequellen? Niedrigere Kosten und eine steigende Nachfrage im Bereich der sauberen Energien werden dafür sorgen, dass die großen Öl- und Gasunternehmen ihre Investitionen in erneuerbare Energien erhöhen. Die IEA prognostiziert sogar, dass „erneuerbare Energien Kohle überholen und im Jahr 2025 die größte Stromquelle weltweit sein werden“.
Außerdem könnten die Länder des Nahen Ostens, wie z. B. Saudi-Arabien vollständig vom Öl wegkommen, dank einer erneuerbaren Energiequelle, an der es dort nicht mangelt: der Sonne. Experten sind der Meinung, dass das Land bis 2040 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umsteigen könnte, wenn die Energiespeichertechnologie weiter voranschreitet und die Regulierungsbehörden die entsprechenden Gesetze erlassen.
Das nordamerikanische Supergrid
Die Welt scheint bereit zu sein, uneingeschränkt auf erneuerbare Energien umzusteigen, leider ist die derzeitige Energieinfrastruktur aber nicht dafür ausgelegt, diesen Wandel effektiv zu unterstützen. In den Vereinigten Staaten beispielsweise ist eine der größten Fragen derzeit, wie man Energie effizient über das ganze Land hinweg transportieren kann.
Hier kommt das nordamerikanische Supergrid ins Spiel. Dieses neue Stromnetz, das vom Climate Institute, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Washington, D.C., vorgeschlagen wurde, würde den Zugang zu erneuerbaren Energien erheblich erleichtern. Mit diesem Netz wäre es möglich, Solarenergie innerhalb der Vereinigten Staaten von Farmen im Südwesten in die großen Städte im Nordosten transportieren.
Theoretisch könnte ein Hochspannungs-Gleichstrom-Netz (HGÜ) zusätzlich zu den bestehenden regionalen Verteilernetzen installiert werden. Auf diese Weise hätten alle Zugang zu erneuerbaren Energien, ohne dass sich die derzeitige Art der Stromnutzung in Haushalten und Unternehmen ändert. Dieses Supegrid könnte dafür sorgen, dass saubere Energie auf einem ansonsten von fossilen Brennstoffen dominierten Markt wettbewerbsfähiger wird.
Innovationen und Beispiele aus der Praxis für erneuerbare Energien
Viele Unternehmen, Branchen und Regierungen unternehmen lobenswerte Schritte, um intelligente, innovative Cloud-Technologien in ihr Bestreben zur Nutzung erneuerbarer Energie einzubinden – einige verpflichten sich sogar, in naher Zukunft größtenteils oder vollständig mit erneuerbaren Energien zu arbeiten.
Axpo
Axpo, der größte Schweizer Produzent von erneuerbaren Energien, nutzt Azure Cognitive Search, Azure Maps und Power BI, um seinen Netzingenieuren und Wartungsteams die Möglichkeit zu geben, auf einfache Weise umfassende, aktuelle Daten über den Zustand der einzelnen Netzanlagen zu finden. Dies verkürzt die Suchzeit um bis zu 99 Prozent, erleichtert die Identifizierung von Problembereichen in nahezu Echtzeit und ebnet den Weg für die Automatisierung verschiedener Aufgaben der Netzverwaltung. All dies verkürzt die Zeit, die für die Durchführung vieler betrieblicher Aktivitäten benötigt wird, erheblich.
SSE Renewables
Ein weiteres führendes europäisches Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, SSE Renewables, das mehr Offshore-Windparks baut als jedes andere Unternehmen weltweit, setzt KI, IoT und Cloud-Technologien ein, um sicherzustellen, dass seine Parks keine Wildtiere verletzen und das umliegende Ökosysteme nicht zerstören. So überwacht das Unternehmen beispielsweise den Gesundheitszustand in der Nachbarschaft angesiedelter Vögel mit ferngesteuerten digitalen Videokameras, die Daten in ein KI-gestütztes Cloud-System hochladen, das die Aktivität und Vitalität jedes einzelnen Tieres verfolgt.
Vattenfall
Das multinationale Energieunternehmen Vattenfall, das im Besitz der schwedischen Regierung ist, ist ein weiterer Pionier im Bereich der erneuerbaren Energien. Gemeinsam mit Microsoft hat das Unternehmen einen Dienst entwickelt, der die sofortige Nachfrage nach erneuerbarer Energie mit dem sofort verfügbaren Angebot abgleicht. Es steht nicht immer die Art erneuerbarer Energie genau dann zur Verfügung, wenn ein Unternehmen sie benötigt (schließlich scheint die Sonne nicht immer und der Wind weht nicht immer). Aber der 24/7-Matching-Dienst von Vattenfall ermöglicht es Unternehmen, die zu 100 Prozent auf fossilfreien Strom umsteigen wollen, stets Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Wenn zum Beispiel zu einer bestimmten Stunde kein Solarstrom verfügbar ist, sucht der Dienst Unternehmen mit einer anderen verfügbaren erneuerbaren Energiequelle.
Nationaler Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft
Der polnische Nationale Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft setzt Cloud Computing ein, um die polnischen Bürger*innen bei der Beantragung und dem Erhalt von Zuschüssen zu unterstützen, um ihre Häuser energieeffizienter und weniger anfällig für Luftverschmutzung zu machen. Die Organisation optimierte die Verwaltung ihres Förderprogramms, indem sie das Antragsverfahren für Zuschüsse vollständig digitalisierte und sowohl die Beantragung von Zuschüssen für die Bürger*innen vereinfachte als auch die Vergabe dieser Zuschüsse durch die Organisation. Seit die Organisation ihr Förderprogramm modernisiert hat, haben mehr als 215.000 polnische Haushalte diese Energiezuschüsse erhalten.
Das Met Office
Im Vereinigten Königreich schließlich, das weltweit führend im Streben nach der Netto-Null-Bilanz ist, setzt der Wetterdienst des Landes, das Met Office, auf Cloud Computing, um die Nutzung von 100 Prozent erneuerbarer Energie zu erreichen. Die Verfolgung und Vorhersage von Wettermustern ist sehr datenintensiv und stützt sich auf komplexe Simulationen, Big Data, KI und leistungsstarke Analysen. Anstelle eines physischen Supercomputers nutzt das Met Office einen intelligenten cloudbasierten Supercomputing-Dienst, um diese Arbeitslast zu bewältigen. Durch die Nutzung dieses Clouddienstes wird der Wetterdienst nach eigenen Angaben 7.415 Tonnen CO2 einsparen.
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Häufig gestellte Fragen zur erneuerbaren Energie
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Zu den beliebtesten Quellen für erneuerbare Energie gehören die folgenden:
- Solarenergie – wird durch die Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität erzeugt.
- Wasserkraft – von Menschenhand geschaffene Hindernisse wie Dämme, die den Wasserfluss kontrollieren, um Strom zu erzeugen.
- Windkraft – wird von Windkraftanlagen erzeugt, die Windkraft in Elektrizität umwandeln.
- Gezeitenkraft – nutzt die Meeresströmungen zum Antrieb von Turbinengeneratoren.
- Geothermie – wird in von Menschenhand geschaffenen Bohrungen erzeugt, die erhitztes Wasser aus dem Erdkern gewinnen.
- Energie aus Biomasse – wird durch die Umwandlung von Abfallmaterialien in Brennstoff erzeugt.
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Eine Reihe von erneuerbaren Energiequellen gilt als hocheffizient, da ihr Angebot im Wesentlichen unendlich ist. Dazu gehören Wind, Sonne und die Gezeiten des Meeres. Um zu verstehen, wie reichhaltig diese Ressourcen sind, sollten Sie sich diese Statistik ansehen: Nach Angaben des US-Energieministeriums reichen 90 Minuten Sonnenlicht, die auf der Erdoberfläche eingefangen werden, aus, um den gesamten Energiebedarf der Erde für ein Jahr zu decken. Es überrascht nicht, dass die Solarenergie eine der am schnellsten wachsenden Formen der erneuerbaren Energien auf der ganzen Welt ist.
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Man könnte argumentieren, dass Solarenergiesysteme am sichersten sind, da sie keine Luftschadstoffe oder Treibhausgase produzieren und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben.
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Erneuerbare Energien haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber fossilen Brennstoffen. Da erneuerbare Energien aus natürlichen Ressourcen wie Wind und Wasser gewonnen werden, sind sie reichhaltiger, zuverlässiger und kostengünstiger als fossile Brennstoffe. Am wichtigsten ist, dass erneuerbare Energien im Allgemeinen weniger Umweltverschmutzung verursachen als fossile Brennstoffe, die heute als eine der Hauptursachen für den Klimawandel gelten.
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