Moderne Bildungstools im Hybridunterricht
Digital durch den Winter – so gelingt der Hybridunterricht
Noch zum Beginn des Schuljahres hegten viele die Hoffnung, mit dem Präsenzunterricht zur gewohnten Normalität zurückzukehren. Doch mittlerweile haben einige Bundesländer die Präsenzpflicht erneut ausgesetzt und es wird wieder über Schulschließungen debattiert. Außerdem müssen Kinder und Jugendliche häufig aufgrund von Quarantänebestimmungen zu Hause bleiben. So steht fest: Hybride Lernformen sind in diesem Winter aktueller und wichtiger denn je. Bei der Umsetzung des Hybridunterrichts können Lehrer*innen und Schüler*innen von ihren Erfahrungen aus den letzten anderthalb Jahren und der Nutzung zeitgemäßer Technologien gleichermaßen profitieren.
Digitales Lernen als Chance verstehen
Seit dem Frühjahr 2020 haben Bildungseinrichtungen Erstaunliches geleistet, um das Lehren und Lernen über physische Grenzen hinweg zu ermöglichen. Lehrkräfte und Schüler*innen konnten vielfältige Erfahrungen mit digitalen Lehr- und Lernumgebungen sammeln und erleben, wie moderne Unterrichtskonzepte und Technologien das Lehren und Lernen bereichern. So gehen laut einer Studie des Forschungsinstituts Civey dann auch mehr als drei von vier Lehrkräften davon aus, dass sich die zunehmende Digitalisierung langfristig auf die Unterrichtsgestaltung auswirkt. Digital ist das neue Normal: Digitales und hybrides Lernen werden Schüler*innen durch den kommenden Corona-Winter begleiten – und darüber hinaus.
Die Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Lehr- und Lernformen und die gewonnenen Erfahrungen der letzten Jahre und Monate verschaffen Lehrer*innen eine gute Grundlage für die Rückkehr in den Hybridunterricht. Weiterhin stehen viele praxisbewährte Technologien zur Verfügung, die Lehrkräfte im hybriden Unterrichtsalltag unterstützen.
Die besonderen Herausforderungen des digitalen und hybriden Lehrens
Eins ist klar: Die tradierten Methoden des Präsenzunterrichts eins zu eins in den digitalen Raum zu verlagern, kann nicht funktionieren. Für einen gelungenen Digital- und Hybridunterricht kommt es darauf an, alle Beteiligten möglichst aktiv in variantenreiche Lernprozesse einzubinden. Lehrer*innen können beispielsweise
- mit Diskussionsrunden arbeiten,
- Lernumgebungen beziehungsweise Lerntheken vorbereiten,
- Lern- und Experimentierpfade für verschiedene Fortschrittslevel anlegen,
- ihre Lernenden Blogs schreiben, Podcasts aufnehmen, Videos drehen lassen und dergleichen mehr.
So werden Schüler*innen in Hybrid-Szenarien dabei optimal unterstützt, dem Unterricht von zu Hause aus nicht etwa nur zu folgen, sondern ihn mitzugestalten. Die Grundregel lautet: Digital zugeschaltete Kinder und Jugendliche dürfen sich niemals als Teilnehmende zweiter Klasse empfinden.
Kleingruppenarbeiten sind ein besonders effektives Mittel, um die physische Schranke zwischen den Präsenz- und den Online-Gruppen im hybriden Unterricht vergessen zu machen. Dafür sind Tools nötig, die alle Beteiligten gleichrangig nutzen können, etwa
- digitale Whiteboards,
- inklusive Kommunikationskanäle oder
- barrierefreie Lernumgebungen.
Wenn Lernende vor Ort auf diese gleichberechtigte Weise und eigenständig mit den Schüler*innen zu Hause kollaborieren, um Aufgabenstellungen zu bewältigen, Lösungen zu finden oder Präsentationen zu erstellen, entsteht rasch ein Mittendrin-Gefühl. Das fördert zudem den so wichtigen sozialen Austausch zwischen den Heranwachsenden. Und das wiederum wirkt dem Gefühl der Isolation entgegen, das sich vielerorts in der ersten Phase des Fernunterrichts unter jungen Menschen bemerkbar machte.
Lehrende und Lernende brauchen gleichermaßen Unterstützung
Eine enorme Herausforderung stellt außerdem die individuelle Förderung der Lernenden dar. Im Distanzunterricht ist es schließlich schwieriger nachvollziehbar, wie es um die Gemütsverfassung Einzelner bestellt ist, wer in bestimmten Bereichen noch Probleme hat und wer sich gegebenenfalls schlicht nicht traut, eine Wortmeldung abzugeben. Lehrkräfte können darum auf ihre Erfahrungen aus der ersten Phase der Schulschließungen zurückgreifen und sich jenen Lernenden besonders widmen, die damals mit stärkeren Schwierigkeiten zu kämpfen hatten oder sich aus Frustration über die Situation zurückzogen. Außerdem empfiehlt es sich, zu Beginn einer Unterrichtseinheit kurze, lockere Umfragen über die Stimmung in den Klassen durchzuführen. Dafür bieten sich kleine Begrüßungsrunden oder auch das Einblenden von Emojis an.
Um all das bewältigen zu können, müssen Lehrkräfte ihre Möglichkeiten aber überhaupt kennen. Der Austausch untereinander ist deshalb besonders wichtig. Wo Erfahrungen, Problemstellungen und Best Practices ausgetauscht werden, da entstehen nicht nur ganz neue Wege für den Digital- und Hybrid-Unterricht. Es erwächst auch eine größere persönliche Sicherheit im Umgang mit dem digitalen Lehren und Lernen. Und das wiederum kommt sowohl den Lehrkräften als auch den Lernenden immens zugute.
Technologien für das hybride Lehren
Für den erfolgreichen hybriden Unterricht sind Werkzeuge erforderlich, die gleichermaßen in der Schule vor Ort und bei Schüler*innen zu Hause funktionieren. Die Arbeit mit entsprechenden Technologien erlaubt es den Lehrkräften, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern tatsächlich kollaborative Unterrichtserlebnisse zu gestalten. Es geht um das gemeinsame Lernen via Desktop-Computer oder Tablet – ganz gleich, wo sich die Schüler*innen aufhalten. Dazu vier Beispiele:
- Mit Microsoft Teams for Education können Lehrende beispielsweise Videokonferenzen mit der ganzen Klasse durchführen. Der ortsunabhängige Austausch zwischen einzelnen Schüler*innen sowie die Arbeit in kleinen Gruppen zu Hause und in der Schule ist ebenfalls möglich.
- Das OneNote-Kursnotizbuch enthält neben einer persönlichen Dokumenten- und Notizablage einen Kollaborationsbereich. Lehrer*innen können in dem Tool Stundenpläne und Handouts für alle Lernenden zugänglich machen und interaktive Unterrichtseinheiten erstellen.
- Microsoft Sway für Bildungseinrichtungen erlaubt es, interaktive Kursmaterialien und Medien zu gestalten. Schüler*innen können mit Sway unter anderem Präsentationen für Referate kreieren und vorstellen.
- In Microsoft Forms erstellen Lehrende und Lernende interaktive Quiz-Formate und Umfragen. Es ist ebenso ideal für Leistungskontrollen und kleine Tests geeignet.
Dies sind nur einige Beispiele für die Möglichkeiten, die Office und Microsoft 365 Education für die Umsetzung hybrider Lehr- und Lernformen bieten.
Eine detaillierte Anleitung und zahlreiche Praxisbeispiele für den Hybridunterricht bietet das kostenlose E-Book „Lernen und Lehren in einer Online-Umgebung“. Es versammelt anwendungsorientierte Antworten auf alle zentralen Fragen zum digitalen Lehren und Lernen. Ergänzt werden die Lehr- und Lernszenarien durch Erklärvideos, welche die Umsetzung demonstrieren und leicht nachvollziehbar machen.
Noch mehr Input und Impulse für das aktuelle Schuljahr gesucht? Hier gibt es detaillierte Informationen und hilfreiche Links dazu, wie Microsoft das Bildungswesen unterstützt. Auch der Microsoft Education Newsletter liefert Ihnen spannende Informationen aus der Welt der digitalen Bildung – melden Sie sich jetzt an!