Inklusive Schule: Erfolg durch Methodenvielfalt
Inklusiver Unterricht: Gemeinsam lernen dank innovativer Unterrichtsmethoden
Inklusiver Unterricht zielt darauf ab, tatsächlich alle Schüler*innen im selben Klassenverband zu unterrichten – auch jene mit besonderen Bedürfnissen. Hierfür ist es essenziell, allen Lernenden einen Zugang zu den Lerninhalten auf Weisen zu ermöglichen, die ihren individuellen Lernbedürfnissen entsprechen. Manchen Lehrer*innen fällt es nicht leicht, sich im täglichen Unterrichtsgeschehen auf solche Lernszenarien einzustellen. Deshalb möchten wir Ihnen einige Anregungen und Inspirationen für individualisierten Unterricht an die Hand geben.
Wissen mit allen Sinnen erleben
Als eine bereits seit Langem bekannte Herangehensweise an das individualisierte Lernen im schulischen Kontext erweist sich das Lernen mit allen Sinnen. Die Einbindung der unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen in den Unterricht sorgt dafür, dass Lernstoff mit positiven Emotionen verknüpft wird. Das lässt bei den Lernenden innere Bilder entstehen, die sich eingängiger im Gedächtnis verankern.
Schon seit Jahrhunderten wissen Pädagogen, dass die Zugänge zu Wissen und der Erwerb desselbigen genauso unterschiedlich sein können wie die Lernenden selbst. So fällt es manchen Schüler*innen leichter, Inhalte zu verinnerlichen, wenn sie sich die Vielfältigkeit der Sinneswahrnehmungen zu Nutze machen. Gerade vor dem Hintergrund der Inklusion können so auch Menschen mit Einschränkungen bestimmter Sinne – etwa dem Hören oder Sehen – über Stimulationen anderweitiger Sinne erreicht werden.
Wie das im Unterricht konkret aussehen kann, haben wir hier zusammengefasst.
Sehen – die visuelle Wahrnehmung
Über die Augen erreichen uns die meisten Eindrücke aus unserer Umwelt. Dabei umfasst die visuelle Wahrnehmungsfähigkeit die Aufnahme, Unterscheidung, Verarbeitung, Einordnung und Interpretation optischer Reize. Auch das visuelle Gedächtnis spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf den Lernerfolg. Es ermöglicht Schüler*innen, innere Bilder entstehen zu lassen, die sie in ihrem Gedächtnis speichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abzurufen.
Hören – die auditive Wahrnehmung
Auch über das Gehör können Inhalte erfasst und konserviert werden. Voraussetzung für das auditive Gedächtnis ist die Aufnahme, Unterscheidung und Interpretation von Lauten sowie die Identifikation und Auslese von Stör- und Nebengeräuschen. Besonders beim Spracherwerb und Lesenlernen kommt das auditive Gedächtnis bei allen Lernenden zum Tragen.
Tipp: Für Schüler*innen, die den Wissenserwerb über die auditive Wahrnehmung bevorzugen, kann es hilfreich sein, ab und zu die Augen zu schließen. Dadurch bleiben ablenkende visuelle Reize unberücksichtigt und die auditive Konzentrationsfähigkeit wird erhöht.
Spüren – die kinästhetische Wahrnehmung
Die kinästhetische Wahrnehmungsfähigkeit beruht auf dem Tastsinn und den motorischen Fähigkeiten der Lernenden. Sowohl durch das Berühren und Befühlen von Gegenständen als auch durch die Verknüpfung von Lerninhalten mit Körperbewegungen können sich Schüler*innen mit einer Vorliebe für diese Form des Wissenserwerbs Inhalte besser einprägen. Ein Weg für sie ist unter anderem das Ausprobieren und Selbermachen von zu Erlernendem.
Riechen und Schmecken – die olfaktorische und die gustatorische Wahrnehmung
Der Geruchs- und auch der Geschmackssinn kommen im Unterricht üblicherweise eher seltener zum Einsatz. Dennoch lassen sich etwa mit angenehmen Gerüchen entspannte Stimmungen erzeugen. So kann ein Geruch zu einer anregenden Atmosphäre und somit zur besseren Wissensaufnahme beitragen. Und auch der Geschmackssinn lässt sich in besonders kreativen Unterrichtsszenarien einbeziehen, zum Beispiel indem Sie Ihren Grundschüler*innen Äpfel als Kostprobe anbieten, wenn diese gerade die Buchstaben A und Ä erlernen.
Mit Methodenvielfalt alle Sinne bedienen
Werden alle Sinne gleichermaßen aktiviert und gemeinsam auf einen Sachverhalt konzentriert, fördert dies die Konzentrationsbereitschaft und das Erinnerungsvermögen.
Egal ob Sie als Lehrkraft es Ihren Schüler*innen ermöglichen wollen, im Unterricht den jeweils bevorzugten Sinnesbereich zu nutzen, oder ob Sie auf das Zusammenwirken mehrerer Sinne aus sind: Eine bewährte Methode beispielsweise, die sich hervorragend zum sinnlichen Erfahren von Lerninhalten eignet, ist die der digitalen Collagen. Dabei geht es um das Zusammenstellen visueller Arbeiten aus digitalen Elementen. Sie können in Gruppen- oder Einzelarbeit auf digitalen Geräten wie Microsoft Surface oder interaktiven Whiteboards erstellt und anschließend auf unterschiedliche Art präsentiert werden.
Durch die Arbeit mit digitalen Collagen beziehen Sie alle Kinder oder Jugendlichen Ihrer Klasse gleichermaßen in den Lernprozess ein:
- Solche mit einer Vorliebe für optische Veranschaulichungen sehen die Lerninhalte in der digitalen Zusammenstellung.
- Lernende, die akustische Reize zum Lernen brauchen, profitieren von der Präsentation und Kommunikation zu dem bearbeiteten Thema.
- Schüler*innen, die den kinästhetischen Wissenserwerb bevorzugen, lernen dadurch, selbst tätig zu werden.
Microsoft bringt neue Ideen ins inklusive Klassenzimmer
Setzen Sie sich bereits für Chancengleichheit an Ihrer Schule ein? Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass Inklusion und Bildungsgerechtigkeit an deutschen Schulen schon heute Wirklichkeit werden. Deshalb stellen wir Bildungseinrichtungen clevere digitale Lösungen und weitere vielseitige Angebote für Schulen und Hochschulen bereit. Lassen Sie sich inspirieren!