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Branche

Neue Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen

Arbeitszeiterfassung: Lehrer*innen-Aufgaben besser dokumentieren

Die Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen in Deutschland lässt zu wünschen übrig: Sie berücksichtigt in Genauigkeit ausschließlich die Unterrichtsstunden vor der Klasse – alle anderen Aufgaben der Lehrkräfte finden kaum Eingang in die Erfassung der Arbeitszeit. Das kritisierte kürzlich der Bildungsexperte und frühere Berliner Staatssekretär Mark Rackles. In einer Expertise für die Deutsche Telekom Stiftung schlägt er ein alternatives Modell vor, um Bildungsverantwortliche zu entlasten. Zusätzlich können digitale Technologien ihren Beitrag zu einem ausgeglicheneren Arbeitsalltag für Lehrkräfte leisten.

Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen: Viele Aufgaben werden nicht explizit aufgeführt.

Wie wird die Arbeitszeit von Lehrer*innen berechnet?

Aktuell wird deutschlandweit das Deputatsmodell zur Erfassung der Lehrerarbeitszeit angewendet – außer im Bundesland Hamburg. Hier wird bereits seit 2003 ein Modell genutzt, demgemäß die Zeiten für Unterricht je nach Arbeitsaufwand in den einzelnen Klassenstufen und Fächern differenziert zugewiesen werden, um für die Lehrkräfte gerechter zu sein.

Das mehrheitlich in Deutschland genutzte Modell wiederum beinhaltet das Deputat, also den zu erteilenden wöchentlichen Unterricht. An allgemeinbildenden Schulen sind dies meist zwischen 22 und 28 Pflichtstunden pro Lehrkraft. Hinzu kommen Zeiten für die Vor- und Nachbereitung, Besprechungen, Korrekturen von Schüler*innenaufgaben und Fortbildungen, die nach der gegenwärtigen Vorgehensweise in Sachen Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen lediglich pauschal summiert werden.

Dieses Modell sei veraltet, unflexibel, ungerecht und tendenziell überlastend, bemängelt der Bildungsexperte Mark Rackles. In seiner Studie macht er deutlich, dass der erteilte Unterricht oft nicht einmal ein Drittel der gesamten Lehrer*innen-Arbeitszeit ausmache, während die übrigen Aufgaben einen weitaus größeren Anteil darstellen. Kein Wunder also, dass Lehrkräfte in Deutschland stark belastet sind und oft über ihre körperlichen und mentalen Grenzen gehen.

So könnte eine neue Art der Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen aussehen

Die Frage lautet nun: Können wir es uns leisten, vor dem Hintergrund des herrschenden und zunehmenden Lehrkräftemangels an unseren Schulen auf ein System zu setzen, das die wertvolle Arbeitszeit von Lehrer*innen auf so ungenaue Weise behandelt? Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2019 müssen Unternehmen ein Arbeitszeiterfassungssystem für ihre Mitarbeitenden einrichten – Schulen zählen ebenfalls dazu. Doch wie kann ein gerechtes Modell aussehen?

Zum einen sollten in einem neuen Modell nicht mehr nur die erteilten Unterrichtsstunden, sondern ebenso alle weiteren Tätigkeiten der Lehrkräfte im Detail einbezogen werden. Zum anderen wäre es sinnvoll, die Arbeitszeit nicht pauschal nach der Schulart zu berechnen, sondern stattdessen nach Unterrichtsfächern und Klassenstufen. So verbringen generell die Lehrer*innen weniger Stunden pro Woche vor der Klasse, wenn sie praxisnahe Fächer wie Biologie und Chemie unterrichten. Auf die Vor- und Nachbereitung verwenden sie jedoch oft viel Zeit. Im Gegensatz dazu bestehen die Arbeitszeiten von Grundschullehrer*innen oder solchen, die an weiterführenden Schulen Deutsch oder Englisch unterrichten, in der Regel zu einem großen Anteil aus dem Unterricht vor der Klasse sowie Zeiten für die Korrekturen von Schüler*innenaufgaben und weniger aus inhaltlichen Vor- und Nachbereitungen.

Eine interessante Vorgehensweise sei auch die Einordnung der Arbeitszeit in Tätigkeitscluster, zum Beispiel Unterricht, unterrichtsnahe Tätigkeiten, Tätigkeiten zur Erhaltung oder zum Ausbau der professionellen Kompetenz (wie Fortbildungen oder Teamgespräche) und allgemeine Aufgaben, wie Mark Rackles darlegt. Unterrichtsferne Arbeiten könnten dann an Assistenten und Verwaltungsmitarbeiter*innen abgegeben werden, um die Lehrer*innen zu entlasten, führt der Experte aus.

Wie können wir für Entlastung sorgen?

Ob die Arbeitszeiterfassung für Lehrer*innen in Deutschland tatsächlich reformiert wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass unsere Lehrkräfte stark belastet sind – und daran sollte sich dringend etwas ändern. Möchten Sie dahingehend handeln und nicht warten, bis Ihr Bundesland eine neue Form der Arbeitszeiterfassung vorgibt? Dann lohnt es sich immer, nach Möglichkeiten der Entlastung zu suchen. Digitale Werkzeuge wie die Education Tools von Microsoft stellen eine umfassende Unterstützung im Arbeitsalltag von Lehrkräften sicher. Entdecken Sie zum Beispiel Microsoft 365 Education – unsere Komplettlösung für den Bildungsbereich! Darin enthalten sind neben den bekannten Anwendungen wie Microsoft Word, Excel und PowerPoint folgende Unterrichtstools:

  • Microsoft Teams: Kommunikationstool für Lehrkräfte untereinander, zur kollaborativen Erarbeitung von Inhalten, Aufgabenbereich zur Erledigung und Korrektur von Hausaufgaben
  • Microsoft OneNote Kursnotizbuch: zur Organisation des Unterrichts, persönliche Arbeitsbereiche, eine Inhaltsbibliothek und einen Bereich, der Schüler*innen zur Kollaboration motiviert
  • Microsoft Whiteboard: digitales Whiteboard, mit dem sich in Echtzeit gemeinsame Inhalte, Skizzen, Bilder und Tabellen erstellen bzw. bearbeiten lassen
  • Microsoft Sway: zur Erstellung interaktiver digitaler Geschichten mit Bildern, Texten, Videos und anderen Medien
  • Microsoft Forms: für Schüler*innenabfragen und Lernstandskontrollen

Microsoft unterstützt Sie auf Ihrem Weg zur modernen Schule

Neben einer Arbeitszeiterfassung für unsere Lehrer*innen, die der Realität entspricht, empfiehlt es sich, auch das Miteinander im Kollegium zu überdenken. Besteht ein starker Zusammenhalt im Team? Identifizieren sich die Lehrkräfte mit ihren Aufgaben? Lernen Sie hierzu die Prinzipien von New Work kennen, die Sie flexibel reagieren lassen auf Veränderungen in Arbeitsabläufen, wie sie durch digitale Lösungen entstehen können. Fragen Sie sich, wie Sie moderne Technologien in Ihren Unterricht einbinden können? Inspirationen und konkrete Hilfestellungen finden Sie auf unseren Webseiten für Schulen!

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