{"id":25476,"date":"2020-06-29T11:48:32","date_gmt":"2020-06-29T09:48:32","guid":{"rendered":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/?p=25476"},"modified":"2020-08-14T09:55:32","modified_gmt":"2020-08-14T07:55:32","slug":"covid-19-als-treiber-der-digitalisierung-in-der-logistik","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/logistik\/2020\/06\/29\/covid-19-als-treiber-der-digitalisierung-in-der-logistik\/","title":{"rendered":"COVID-19 als Treiber der Digitalisierung in der Logistik"},"content":{"rendered":"
In Zeiten von Corona stehen die Lieferketten unter nie dagewesenem Druck: W\u00e4hrend das Ausbleiben der logistischen Nachfrage durch Produktions-Stopps in der Seefracht zu einem Mangel an Leercontainern f\u00fchrt, da diese vielfach in China verbleiben, sorgt die Quarant\u00e4ne von Lagerarbeitern und Fahrern f\u00fcr R\u00fcckstaus von Ladung in den H\u00e4fen. Die Luftfracht-Kapazit\u00e4ten konnten zwar durch Umr\u00fcstung\/Kabinenbeladung von Passagierflugzeuge teilweise erh\u00f6ht werden, dennoch fehlen die regul\u00e4ren Belly-Kapazit\u00e4ten und setzen Logistiker unter starken Kostendruck, auch durch die Nichterf\u00fcllung bereits best\u00e4tigter Vertr\u00e4ge. <\/span>Im Landverkehr wurde die bereits bestehende Fahrerknappheit durch die Grenzschlie\u00dfungen nochmals versch\u00e4rft.<\/span><\/p>\n Der starke R\u00fcckgang der Inbound- und Outbound-Volumina f\u00fchrt zu massiven Umsatzverlusten. Zugleich steigen durch die verst\u00e4rkten Prozess-Br\u00fcche im multimodalen Transport und die geringeren Kapazit\u00e4ten sowohl die Transportzeiten als auch die logistischen St\u00fcckgutkosten.<\/span><\/p>\n Wie kann Digitalisierung hier helfen? In der Tat sehen wir bei unseren Kunden aus dem Bereich der Logistikdienstleister Corona als starken Treiber der Digitalisierung:<\/span><\/p>\n<\/div>\n <\/p>\n W\u00e4hrend zun\u00e4chst die Aufrechterhaltung des Betriebs<\/strong><\/a> mithilfe von Technologien f\u00fcr den sicheren Zugriff auf Unternehmensinformationen und Zusammenarbeit vom Home-Office aus, wie M365<\/a>, Intune<\/a>, Teams<\/a> und Windows Virtual Desktop<\/a> im Vordergrund standen, sehen wir nun einen Fokus auf Technologien, die auch operative Prozesse kurz- und langfristig optimieren.<\/p>\n <\/p>\n Quarant\u00e4ne-Ma\u00dfnahmen und Social Distancing-Anforderungen erschweren die effiziente Umsetzung von Logistikprozessen. Hier kann der Einsatz von IoT und Artificial Intelligence speziell in Lagerhallen helfen und gleichzeitig eine Investition in eine profitable, resilientere Zukunft sein.<\/p>\n Hierbei werden z.B. Echtzeit-Sensorinformationen in Kombination mit Geofencing genutzt:<\/p>\n Durch eine datenschutzkonforme Social-Distance-Management App wird f\u00fcr jeden Mitarbeiter ein digital einstellbarer Schutzbereich von mindestens 1.5m bis 2m erzeugt. Dieser \u201eSafety Bubble\u201c sorgt daf\u00fcr, dass sich ein unsichtbarer Schutzradius um den Mitarbeiter legt, ihn in Echtzeit aktiv sch\u00fctzt und ihn in Gefahren-Situationen durch ein optisches und akustisches Signal warnt. Personenbewegungen k\u00f6nnen damit auch antizyklisch gesteuert werden, um Menschenansammlungen in Pausen sowie am Schichtanfang\/-ende zu vermeiden. Gleiches gilt f\u00fcr Bereiche vor Aufz\u00fcgen und Warter\u00e4ume. Warnbereichs-Ampeln k\u00f6nnen zus\u00e4tzlich helfen, um die Gefahrenstufe des jeweiligen Bereichs zu visualisieren.<\/p>\n Die Echtzeit-Positionsdaten werden hierbei mit UWB-TAGs erzeugt, die die Mitarbeiter in Form eines Ansteckers oder eines Armbands tragen. Diese werden von im Lager installierten Locator Nodes erkannt. Intelligente AI-Algorithmen erzeugen aus diesen simplen Funksignalen sehr pr\u00e4zise Ortungsdaten, mit denen dann eine Distanzinformation f\u00fcr den Sicherheitsabstand berechnet wird. Diese ist auf bis zu 10cm genau und daher anderen Ortungstechnologien wie GPS, Bluetooth oder WLAN weit \u00fcberlegen. Die Datenverarbeitung findet in der Microsoft Cloud statt.<\/p>\n Zukunftsf\u00e4hig ist die L\u00f6sung auch nach Corona, da sie nicht nur Social Distance Management erm\u00f6glicht, sondern auch die Transparenz der logistischen Prozesse im Lager und auf der Fl\u00e4che erh\u00f6ht und z.B. Laufwegsoptimierung oder beim Einsatz von TAGs an Assets wie Gabelstaplern und AGVs auch deren Ortung, Kollisionswarnungen und hersteller\u00fcbergreifendes Flottenmanagement erm\u00f6glicht.<\/p>\n Auch die Nutzung von k\u00fcnstlicher Intelligenz in Verbindung mit Kameradaten erm\u00f6glicht die Distanzmessung zwischen Mitarbeitern sowie dar\u00fcber hinausgehende corona-spezifische Einsatzfelder, wie Temperaturmonitoring mit Thermalkameras oder das Erkennen des korrekten Tragens von Mund-Nase-Masken und damit verbundene Eingangskontrolle. Die gleiche Technologie erm\u00f6glicht auch unabh\u00e4ngig von Corona sinnvolle Use-Cases wie z.B. das \u00dcberwachen des korrekten Umgangs mit Gefahrg\u00fctern.<\/p>\n Vorkonfigurierte und individuell trainierte AI-L\u00f6sungen wie das Microsoft Cognitive Services Custom Vision Tool erkennen dabei die Bildmuster, die zu einer Benachrichtigung bzw. Alarmierung, z.B. in PowerApps f\u00fchren. \u00a0\u00dcber IoT Edge k\u00f6nnen die Algorithmen auf den Devices installiert werden und IoT Central erm\u00f6glicht das zentrale Management heterogener Kamera-Systeme. PowerBI Dashboards erm\u00f6glichen die Situationsanalyse z.B. f\u00fcr Lagerleiter oder COVID-19-Beauftragte.<\/p>\n Da h\u00e4ufig bereits aus Sicherheitsgr\u00fcnden Kamerasysteme in Lagern montiert sind, bietet es sich an, diese zu verwenden, sofern sie eine IP-Adresse haben. Auch mit neuen Kameras ist durch eine vorintegrierte L\u00f6sung unseres Partners Bosch ein Deployment innerhalb von 2 Wochen m\u00f6glich. Um Datenschutzvorgaben einzuhalten, ist es m\u00f6glich, lediglich die Metadaten der Kamera-Feeds auszuwerten und nicht den vollst\u00e4ndigen Videostream.<\/p>\n Partnerl\u00f6sungen:<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/strong><\/p>\n Die Corona-Lockdowns haben dem e-Commerce ein dramatisches Wachstum um teilweise 400% year-over-year in Kategorien wie Food beschert. In einer Studie unseres Partners FABRIC sagten 50% der Befragten, dass sie auch nach der Pandemie prim\u00e4r online bestellen werden.<\/p>\n Gleichzeitig erschweren die fehlenden Lagerarbeiter das Fulfillment, so dass es zu starken Verz\u00f6gerungen in der Auslieferung kommt. Logistikdienstleister, die in Warehouse Automation investiert haben, haben daher jetzt einen Wettbewerbsvorteil<\/p>\n DHL Supply Chain hat in Zusammenarbeit mit Microsoft und Blue Yonder eine Softwareplattform in der Microsoft Cloud eingef\u00fchrt, die die technische Implementierung von Robotern in Warenlagern vereinfacht.<\/a><\/p>\n Die L\u00f6sung nutzt dabei Microsoft Azure IoT und Cloud-Plattform-Services und bietet Kunden mehr Flexibilit\u00e4t bei der Auswahl und Integration von Robotern verschiedener Anbieter. Durch den Einsatz von Blue Yonders Luminate Platform ist DHL in der Lage eine L\u00f6sung anzubieten, die in allen Distributionszentren durch eine SaaS-Cloud-App problemlos implementiert werden kann. In Zeiten von Arbeitskr\u00e4fteknappheit speziell im Starkverkehr k\u00f6nnen die DHL-Standorte so schneller zus\u00e4tzliche Roboter und automatisierte Systeme aufschalten, um die Kapazit\u00e4ten zu erh\u00f6hen und die Belegschaft flexibel zu unterst\u00fctzen.<\/p>\n “Bei DHL Supply Chain haben wir \u00fcber 2.000 operative Standorte. Deshalb wissen wir, wie komplex, zeitaufwendig und teuer es sein kann, neue Roboter in bestehende Plattformen zu integrieren und mit den verschiedenen Lagermanagementsystemen unserer Kunden zu vernetzen. Genau das macht die neue Plattform so effektiv. Die erste Einbindung von Robotern der Firma 6 River Systems an einem unserer Standorte in Madrid hat bereits zu einer 60-prozentigen Reduzierung der Integrationszeit gef\u00fchrt. Bei nachfolgenden Projekten gehen wir sogar von Zeitersparnissen von bis zu 90 Prozent aus.” “Es ist \u00e4u\u00dferst wichtig, eine stabile und flexible Lieferkette aufzubauen, um auf die sich st\u00e4ndig ver\u00e4ndernden Kundenbed\u00fcrfnisse reagieren zu k\u00f6nnen. Durch die Digitalisierung von Lagerl\u00f6sungen vereinfacht DHL die Integration komplexer IoT-Systeme drastisch und er\u00f6ffnet der Logistikindustrie so neue Gesch\u00e4ftschancen. Ergebnis: deutlichere Fortschritte bei Geschwindigkeit, globaler Reichweite, Kosteneinsparungen und Sicherheit” Die DHL Robotics Plattform basiert auf Blue Yonder\u2019s Luminate Plattform mit Machine-Learning (ML)-getriebenen Task Management F\u00e4higkeiten, die den h\u00f6chsten Level der operationalen Effizienz im Warehouse erm\u00f6glichen.<\/p>\n Zudem beschleunigt Corona nun die Verbreitung von Micro-Fulfillment-Hubs<\/strong> und erm\u00f6glicht so auch langfristig eine nachhaltigere Innenstadt-Logistik: Dezentrale Lager verk\u00fcrzen die Lieferstrecke und der Einsatz von voll- oder teilautonomen Picking und Ware-zu-Mann-Systemen maximiert die Fulfillment-Geschwindigkeit.<\/p>\n Dabei sind Micro-Fulfillment-Center erheblich kosteng\u00fcnstiger als gro\u00dfe Warehouses und k\u00f6nnen innerhalb von 3 Monaten aufgebaut werden. Dabei helfen die Microsoft Cloud-basierten Warehouse-as-a-Service L\u00f6sungen unserer Partner, die zudem CAPEX reduzieren und das Risiko minimieren.<\/p>\n Die Robotics L\u00f6sung unseres Partner FABRIC \u2013 nach GARTNER einer der Cool Vendors in Intelligent Supply Chain Execution Technologies – \u00a0passt sich flexibel an alle Raum-Gr\u00f6\u00dfen und -H\u00f6hen an und unterst\u00fctzt durch die Skalierbarkeit der Cloud und die frei fahrenden AGVs die aufkommenden Dispatching-Peaks. Die Intelligenz des Systems liegt in der Software, so dass der Betrieb der Roboter einfacher und zuverl\u00e4ssiger ist als mit komplexen F\u00f6rderband-basierten Systemen.<\/p>\n Partnerl\u00f6sungen:<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Lieferketten waren schon immer von Disruptionen gepr\u00e4gt, aber angesichts der Pandemie l\u00e4sst sich konstatieren, dass Volatilit\u00e4t die neue Normalit\u00e4t ist. Corona r\u00fcckt daher die Notwendigkeit der optimalen Nutzung von Supply Chain Daten noch mehr in den Fokus:\u00a0 Je h\u00f6her die Visibilit\u00e4t, desto besser die Reaktionsf\u00e4higkeit und das Risikomanagement f\u00fcr die Lieferketten der Zukunft.<\/p>\n Laut McKinsey<\/a> ist es daher entscheidend, Prognosen \u00fcber die schwankende regionale Nachfrage und damit Transport- und Logistik-Volumina und die ben\u00f6tigten Kapazit\u00e4ten zu treffen. Mithilfe von Predictive Analytics und der Nutzung von externen und internen Datenquellen (Big Data) k\u00f6nnen Sie Nachfragesignale fr\u00fchzeitig erkennen und die Logistik-Planung durch Automatisierung erheblich schneller und akkurater umsetzen.<\/p>\nBusiness Continuity<\/strong><\/h2>\n
IoT & AI f\u00fcr Social Distancing im Lager<\/strong><\/h3>\n
\n
Warehouse Automation: Cobots und Robots zur Unterst\u00fctzung von Logistik-Mitarbeitern<\/strong><\/h3>\n
\n<\/span>Markus Voss, Global CIO und COO bei DHL Supply Chain<\/span><\/p><\/blockquote>\n\n
\nSam George, Corporate Vice President Azure IoT bei Microsoft.<\/span><\/p>\n<\/blockquote>\n\n
Supply Chain Visibility: Nachfragesignale & Disruptionen fr\u00fchzeitig erkennen<\/strong><\/h3>\n