{"id":37082,"date":"2021-04-14T10:46:21","date_gmt":"2021-04-14T08:46:21","guid":{"rendered":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/?p=37082"},"modified":"2021-04-14T12:08:37","modified_gmt":"2021-04-14T10:08:37","slug":"best-practice-in-corona-zeiten-jules-verne-campus-munchen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/education\/2021\/04\/14\/best-practice-in-corona-zeiten-jules-verne-campus-munchen\/","title":{"rendered":"Best Practice in Corona-Zeiten: Jules Verne Campus M\u00fcnchen"},"content":{"rendered":"
Bildungseinrichtungen haben in den vergangenen Monaten Gro\u00dfartiges geleistet, um ihre Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler trotz Schulschlie\u00dfungen unterrichten zu k\u00f6nnen. Um die Umstellung auf Fernunterricht und den Aufbau einer digitalen Lernplattform schnell und sicher zu bew\u00e4ltigen, k\u00f6nnen Schulen sowie Lehrerinnen und Lehrer das kostenfreie Office 365 A1-Angebot und Microsoft Teams nutzen. Hilfestellung auf dem Weg in eine hybride Unterrichtspraxis bietet die LearnEd-Fortbildungsreihe<\/a>. Alle Informationen zur Unterst\u00fctzung durch Microsoft w\u00e4hrend der COVID-19-Krise finden Sie hier<\/a>.<\/p>\n
\nNach mehr als einem Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie sind Schulen weiterhin in puncto Flexibilit\u00e4t und Digitalisierung gefragt. Dabei kann die Digitalisierung ein hervorragendes Mittel sein, um Flexibilit\u00e4t zu erm\u00f6glichen \u2013 das ist auch die Erfahrung von Tim Baggott, Ko-Schulleiter der Jules Verne Campus Grundschule in M\u00fcnchen. Er entwickelte 2018, als die Herausforderungen der darauffolgenden Monate noch nicht abzusehen waren, ein Digital-Media-Konzept, das dem Umgang mit digitalen Werkzeugen einen festen Platz im allt\u00e4glichen Curriculum verschaffte. Wie sich zeigte, sollte das allerdings nicht gen\u00fcgen\u2026\n<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
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Ver\u00e4nderung ohne Vorwarnung: Als alles ganz anders kam<\/h2>\n
Die bilinguale Privatschule hatte sich bereits vor Ausbruch der Pandemie der Digitalisierung ge\u00f6ffnet und beispielsweise Tablets angeschafft. Microsoft 365 gab es ebenfalls an der Schule bzw. dem Lernhaus, jedoch wurde es nur intern von den Mitarbeitenden genutzt. Viel zentraler f\u00fcr die Lernenden im Grundschulbereich waren in puncto neuer Technologien die altersgem\u00e4\u00dfe Ann\u00e4herung an Robotik und Programmierung sowie der spielerische Umgang mit Lego\u00ae-Robotern.<\/p>\n
Ein weiterer digitaler Pfeiler war und ist das Online-Lerntagebuch Seesaw, in dem die Lernpartnerinnen und -partner, wie die Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler am Jules Verne Campus genannt werden, eigene Beitr\u00e4ge wie Audiodateien von vorgelesenen Texten, Fotos selbst gemalter Bilder oder selbst verfasste Texte posten und mit den Lehrkr\u00e4ften sowie den Eltern teilen k\u00f6nnen.<\/p>\n
F\u00fcr das Ausma\u00df an Digitalisierung, das der notgedrungene Fernunterricht erforderte, war der Jules Verne Campus allerdings zun\u00e4chst nicht hinreichend gewappnet, wie Tim Baggott erinnert:<\/p>\n
\u201eEs war eine \u00fcberaus gro\u00dfe Herausforderung! Wir haben zwar im Klassenzimmer Technologien genutzt, aber was dann auf einmal vonn\u00f6ten war, war damit nicht zu vergleichen, denn wir mussten alles auf Online-Unterricht umstellen. Uns war schnell klar, dass wir dringend etwas ver\u00e4ndern m\u00fcssten, n\u00e4mlich den Online-Ansatz m\u00f6glichst schnell zu implementieren. So sehr es f\u00fcr uns eine Herausforderung war, stellte es gleichzeitig eine Gelegenheit dar, unsere Schule von anderen abzuheben.\u201c<\/p>\n
Es galt also, zum einen die unterschiedlich ausgepr\u00e4gten technologischen Kompetenzen der Lernbegleiterinnen und -begleiter auf einen Stand zu bringen, der die Arbeit mit den digitalen Werkzeugen und miteinander erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Zum anderen kamen Microsoft Produkte wie Teams und Office verst\u00e4rkt zum Einsatz, um das Lernen und die Verbindung zu den Lernenden au\u00dferhalb des Klassenzimmers sicherzustellen. \n \n \n <\/p>\n
Digitalisierung in Windeseile<\/h2>\n
Der Campus umfasst Kindergarten, Hort, Grundschule und Gymnasium. So erhalten Lernende eine gestaltete Umgebung, in der autonomes Lernen und Immersion eine gro\u00dfe Rolle spielen: Die Lernpartnerinnen und -partner bekommen in der Grundschule pro Klasse jeweils eine deutsch- und englischsprachige Lernbegleiterin oder -begleiter zur Seite gestellt, um beide Sprachen von Kindesbeinen an auf Muttersprachenniveau zu erlernen. \u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit den digitalen Werkzeugen, die den Kindern und Jugendlichen das Ausprobieren neuer Wege vereinfachen.<\/p>\n
Insofern musste die Umstellung auf digital gest\u00fctzten Fernunterricht sehr rasch vonstattengehen, sodass die Lernbegleiterinnen und -begleiter die jungen Lernenden genauso unterst\u00fctzen konnten wie im analogen Pr\u00e4senzunterricht.<\/p>\n
\u201eWir wollten die Verbindung zu den Kindern unbedingt aufrechterhalten und ihnen zeigen, dass wir f\u00fcr sie da sind und ihr Lernen unter den neuen Umst\u00e4nden nicht leiden w\u00fcrde.\u201c Um die Transformation zu bewerkstelligen, wurden die Eltern und Kinder gebeten, dem Lernhaus eine Woche Zeit zu geben, um alles N\u00f6tige einzuleiten. F\u00fcr diese \u00dcbergangszeit gab es einen Notfallplan mit Arbeitsbl\u00e4ttern und Aufgaben mit der Aussicht, dass eine Woche sp\u00e4ter alles auf digitalen Distanzunterricht umgestellt sein w\u00fcrde.<\/p>\n
\u201eDas war eine sehr gute Entscheidung\u201c, rekapituliert Tim Baggott. \u201eDenn obwohl eine Woche nicht sonderlich lang ist, hat es gereicht, um sich mit den Technologien vertraut zu machen und gemeinsam eine Woche im Voraus zu planen.\u201c<\/p>\n
Das Potenzial von Teams in der Umsetzung<\/h2>\n
Das Ziel der Planung war es, die Zeit mit den Lernpartnerinnen und -partnern sowie die Lehrqualit\u00e4t zu maximieren. Mit Microsoft Teams lie\u00df sich die Koordination f\u00fcr das Kollegium vom Tim Baggott trotz der r\u00e4umlichen Distanz einfach umsetzen, zum Beispiel \u00fcber<\/p>\n
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gemeinsam nutzbare Dokumente,<\/li>\n
jederzeit herstellbare Gespr\u00e4che \u00fcber die Chat-Funktion oder<\/li>\n
Ad-hoc-Meetings.<\/li>\n<\/ul>\n
In diesem Zuge wurde die Vorbereitung f\u00fcr die Lehrenden auf ein bis zwei F\u00e4cher reduziert, damit sie sich besser fokussieren k\u00f6nnen. Kaum waren die Strukturen und die technischen Voraussetzungen geschaffen, zeigte sich, dass auch die erfahreneren Lehrkr\u00e4fte, die anfangs teilweise Schwierigkeiten mit den Technologien hatten, rasch mit der neuen Lehr- und Lernumgebung zurechtkamen. Ihre langj\u00e4hrige Erfahrung in der Didaktik machte sich somit schnell in den digitalen Lehrweisen bemerkbar.<\/p>\n
Das Beispiel des Jules Verne Campus beweist, dass die \u00e4lteren Lehrkr\u00e4fte dank ihres Erfahrungsvorsprungs den digitalen Wandel nicht f\u00fcrchten m\u00fcssen \u2013 ganz im Gegenteil. Vielmehr wird ersichtlich, dass die Qualit\u00e4t ihrer methodischen und didaktischen Bandbreite auch im digitalen Lehrbetrieb Bestand hat.<\/p>\n
Der neue Alltag auf dem Jules Verne Campus und daheim<\/h2>\n
Mittlerweile ist das Lernhaus des Jules Verne Campus so gut f\u00fcr verschiedene Eventualit\u00e4ten aufgestellt, dass auch bei Wechsel- oder Distanzunterricht ein ganzt\u00e4giger Schulalltag realisiert werden kann. Zus\u00e4tzlich zu den Unterrichtsf\u00e4chern gibt es Coaching-Sitzungen f\u00fcr die Lernenden, eine live \u00fcbertragene Sport- und Bewegungsrunde, an der alle Klassen zeitgleich vor ihren Bildschirmen teilnehmen k\u00f6nnen, sowie eine Kunst- und Handwerksstunde. Vorab erhalten die Lernenden per Teams-Chat Informationen zu den ben\u00f6tigten Materialien, um in der Stunde selbst direkt loszulegen.<\/p>\n
Um dem Schultag bei Fern- oder Wechselunterricht eine sp\u00fcrbare Struktur mit Beginn und Abschluss zu geben, treffen sich die Lernpartnerinnen und -partner zum Morgen- und Nachmittagskreis. Hier werden sie vor Beginn ihrer Unterrichtsstunden begr\u00fc\u00dft, am Nachmittag wird der Schultag reflektiert.<\/p>\n
Auch der britische Schulleiter selbst steht aktiv in Kontakt mit den Erst- bis Viertkl\u00e4sslerinnen und -kl\u00e4sslern. Jede Woche unterh\u00e4lt er sie in der \u201eEnglish Storytime\u201c, der M\u00e4rchenstunde auf Englisch. Hierbei handelt es sich um ein pers\u00f6nliches Anliegen mit p\u00e4dagogisch nachhaltigem Wert, denn so werden die deutschsprachigen Kinder fr\u00fchzeitig mit englischer Sprache und Kultur vertraut.<\/p>\n
F\u00fcr die Lernbegleiterinnen und -begleiter hat sich dank der gemeinsamen Planung im Kollegium der individuelle Aufwand f\u00fcr die Vorbereitung reduziert, sodass sie fokussierter lehren und mit den Lernenden eng in Verbindung stehen. \n \n \n <\/p>\n
Erkenntnisse nach einem Jahr voller Ver\u00e4nderungen<\/h2>\n
\u201eDie Bedeutung von Strukturen und Teamarbeit, bei der jede und jeder wei\u00df, was die eigene Rolle innerhalb des Teams ist oder welche Fristen wichtig sind, ist eine der gr\u00f6\u00dften Erkenntnisse. Solche Strukturen zu etablieren, stand f\u00fcr uns an erster Stelle. Der andere Punkt ist, zu lernen, wie man als Team effektiv in verschiedensten Kontexten kollaboriert, also sei es online, im Pr\u00e4senz- oder im Hybridunterricht. Dabei geht es nicht nur um die Kollaboration zwischen den Lehrkr\u00e4ften, sondern auch um die Zusammenarbeit mit den Lernpartnerinnen und -partnern.\u201c<\/p>\n
Der Umstieg auf digitale Anwendungen habe letztlich auch f\u00fcr ihn als Ko-Schulleiter zu einer Erleichterung von Arbeitsabl\u00e4ufen gef\u00fchrt, etwa beim spontanen Verschicken einer Mitteilung an alle Lehrenden oder dem Austausch mit ihnen, den Eltern und den Kindern.<\/p>\n
Bei den jungen Lernenden war es interessant zu sehen, wie sonst sch\u00fcchterne Kinder pl\u00f6tzlich innerhalb der digitalen Lernumgebung aufbl\u00fchten. Das Vorlesen eines englischen Textes ist f\u00fcr jene, deren erste Sprache Deutsch ist, nicht immer einfach, so Tim Baggott. Oft spielen auch \u00c4ngste mit. Er war beeindruckt, dass manche dieser Kinder den Text in erstaunlich gutem Englisch einlasen, da sie sich nicht so beobachtet f\u00fchlten:<\/p>\n
\u201eTechnologie kann befreien, selbst im Kontext des Klassenzimmers. Neue Werkzeuge und Fertigkeiten er\u00f6ffnen neue M\u00f6glichkeiten.\u201c<\/p><\/blockquote>\n
Ein Blick in die Zukunft: Wie geht es weiter?<\/h2>\n
F\u00fcr die Zukunft w\u00fcnscht sich Tim Baggott, dass die Arbeit mit den digitalen Werkzeugen nicht verlorengeht, wenn Pr\u00e4senzunterricht wieder der Normalfall ist. Zum Beispiel kann er sich gut vorstellen, dass eine Unterrichtsstunde parallel f\u00fcr eine weitere Klasse \u00fcbertragen wird, falls eine der Lehrkr\u00e4fte mal ausf\u00e4llt.<\/p>\n
Au\u00dferdem hofft er, dass die Teamarbeit weiterhin so reibungslos vonstattengeht und digitale Werkzeuge bei dem Setzen von Zielen, dem gemeinsamen Arbeiten an einem Dokument sowie dem Erstellen von Aufgaben und Terminen selbstverst\u00e4ndlich bleiben. Die flexible und dynamische Auseinandersetzung sei f\u00fcr ihn einer der gro\u00dfen Vorteile, die digitale Anwendungen bieten.<\/p>\n
Weitere Neuerungen am Jules Verne Campus sind mit den 3D-Druckern in Aussicht, die demn\u00e4chst im \u201eTech Eck\u201c f\u00fcr die Lernenden zum Experimentieren bereitstehen. Daf\u00fcr allerdings muss noch etwas Zeit ins Land gehen und die Pandemie abklingen. Dann k\u00f6nnen die jungen Entdeckerinnen und Entdecker wieder alle vor Ort sein und sich daran erfreuen \u2013 am liebsten ohne Maske, daf\u00fcr mit einem L\u00e4cheln auf den Lippen.<\/p>\n
Der Best Case im \u00dcberblick: Die Grundschule des Jules Verne Campus in M\u00fcnchen <\/h2>\n
Die Umstellung auf digitalen Fernunterricht gelang dank der gemeinsamen Anstrengungen von Schulleitung, Lehrenden und Lernenden \u00e4u\u00dferst schnell. Die Fokussierung auf ausgew\u00e4hlte F\u00e4cher und die \u00fcbergreifende Planung der Unterrichtseinheiten tragen zu einer angenehmen Arbeitsatmosph\u00e4re f\u00fcr die Lehrkr\u00e4fte bei. Die Lernenden k\u00f6nnen wiederum die unz\u00e4hligen M\u00f6glichkeiten wie Microsoft Teams f\u00fcr sich entdecken und sich so spielerisch zum Lernen vernetzen. Ko-Schulleiter Tim Baggott wei\u00df das Potenzial solcher Kollaborationstools sehr zu sch\u00e4tzen und ist froh \u00fcber die allseits angenommene Nutzung.<\/p>\n