{"id":7212,"date":"2019-04-23T11:49:58","date_gmt":"2019-04-23T09:49:58","guid":{"rendered":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/?p=7212"},"modified":"2019-04-23T11:50:04","modified_gmt":"2019-04-23T09:50:04","slug":"blockchain-in-der-energiewirtschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.microsoft.com\/de-de\/industry\/blog\/energiewirtschaft\/2019\/04\/23\/blockchain-in-der-energiewirtschaft\/","title":{"rendered":"Blockchain in der Energiewirtschaft"},"content":{"rendered":"
Blockchain hat als Konzept im Zuge der Bitcoin-Euphorie bereits mediale Ber\u00fchmtheit erlangt \u2013 doch sie kann und leistet weit mehr als nur die Unterst\u00fctzung von Kryptow\u00e4hrungen. Tats\u00e4chlich ist sie ein leistungsstarker, dezentraler Ansatz, um Daten sicher und direkt zwischen verschiedenen Beteiligten auszutauschen, zu verschl\u00fcsseln und manipulationssicher zu speichern. Auf diese Weise ergeben sich eine Vielzahl von Anwendungsm\u00f6glichkeiten \u2013 in der Energiewirtschaft beispielsweise f\u00fcr einen direkteren Austausch zwischen dezentralen Energieerzeugern und -verbrauchern.<\/p>\n
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Diese und weitere Vorteile wollen sich Entscheider in der Energie- und Versorgungsbranche k\u00fcnftig sichern: Wie eine aktuelle Studie der Deutschen Energie-Agentur (\u201eBlockchain in der integrierten Energiewende\u201c<\/a>, ver\u00f6ffentlicht am 26. Februar 2019) belegt, evaluieren und testen derzeit knapp 30 Prozent von rund 300 befragten Energieunternehmen in Deutschland, \u00d6sterreich und der Schweiz den Einsatz von Blockchain-Technologie. Namhafte Partner aus der Branche waren an der Erstellung der Studie beteiligt, darunter der Microsoft-Kunde Mainova sowie Alliander, BKW, cronos Unternehmensberatung, DKB, EnBW Energie Baden-W\u00fcrttemberg, EWE NETZ, General Electric, items, ista International, Netz L\u00fcbeck, Pfalzwerke, Rheinische NETZGesellschaft, Siemens, Stadtwerke Leipzig und VERBUND.<\/p>\n Blockchain-Technologien laufen auf verteilten, manipulationssicheren und gesch\u00fctzten Buchf\u00fchrungssystemen, auf die mehrere Beteiligte sicher zugreifen k\u00f6nnen. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsam genutztes Transaktionsregister \u2013 einen so genannten Ledger \u2013, das nicht zentral bei einem Anbieter gespeichert ist, sondern sich auf ein Netzwerk mit vielen Computern verteilt.<\/p>\n Energieunternehmen und ihre Kunden k\u00f6nnen k\u00fcnftig umfassend von den damit einhergehenden strukturellen Ver\u00e4nderungen profitieren \u2013 und zwar in wirtschaftlicher, technologischer wie auch regulatorischer Perspektive: Der Entfall von Mittlerpositionen und die Beschleunigung von Transaktionsfl\u00fcssen sind nur die ersten Punkte auf der langen Liste der zu erwartenden Vorteile. Nicht zuletzt sind auch die gesch\u00e4tzten Kosteneinsparungen ein klares Argument daf\u00fcr, warum die Branche den Wandel ehestm\u00f6glich aufgreifen sollte.<\/p>\n Mehrere Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, die aufwendigen Prozesse beim Stromanbieterwechsel f\u00fcr Kunden mithilfe der Blockchain signifikant zu vereinfachen und zu beschleunigen. Schlie\u00dflich muss derzeit noch jeder der rund 1.300 Energieversorger und 900 Netzbetreiber eine eigene teure IT-Infrastruktur vorhalten, damit Kunden den Anbieter wechseln k\u00f6nnen. Hier liegen nicht nur erhebliche Einsparpotenziale, sondern auch das bisherige EDIFACT-Verfahren soll sinnvoll erg\u00e4nzt werden.<\/p>\n Seit 2016 arbeitet ein Konsortium an der Umsetzung, bestehend aus dem Hamburger \u00d6kostromanbieter Lichtblick, dem Frankfurter Energieversorger Mainova, dem Mess- und Abrechnungsdienstleister Count+Care (Tochterunternehmen des Energieversorgers Entega), der N-Ergie (Stadtwerke N\u00fcrnberg) sowie der Netzbetreiber Berlin Brandenburg (NBB). Unterst\u00fctzt wird es vom Software-Engineering- und Beratungshaus \u2013 und zugleich Microsoft-Partner \u2013 MaibornWolff. Kernst\u00fcck des gemeinschaftlichen Projekts \u201eETH@Energy\u201c<\/a> bildet die Blockchain, um die Marktkommunikation in der Energiebranche zu digitalisieren.<\/p>\n Die Problemstellung: In der Marktkommunikation werden viele gleichartige Schritte von mehreren Teilnehmern der Energiewirtschaft teilweise manuell vollzogen, und jeder Marktteilnehmer h\u00e4lt selbst alle Daten zentral vor \u2013 massive Redundanz und hoher Pflege- und Synchronisierungsaufwand sind die Folge. Blockchain-Technologie kann diese Vorg\u00e4nge zentralisieren und vollautomatisieren, und sie sorgt f\u00fcr vertrauensw\u00fcrdige Prozesse zwischen den unabh\u00e4ngigen Marktteilnehmern, wenn diese ihre Daten untereinander austauschen.<\/p>\n Als erstes Minimum Viable Product (MVP) entwickelte das 15-k\u00f6pfige virtuelle Projektteam schon 2017 einen sogenannten Validator, der im Teilprozess \u201eLieferbeginn\u201c die bisher standardm\u00e4\u00dfig erforderlichen EDIFACT-Nachrichten mittels Blockchain-Technologien wie Smart Contracts und Orakel verifiziert. Die Blockchain \u00fcbernimmt im ETH@Energy-Projekt die einzelnen Pr\u00fcfschritte und Nachrichten und fungiert als Basis f\u00fcr ein einheitliches Pr\u00fcfungsverfahren, indem sie die Validierung \u00fcbernimmt. Im Peer-to-Peer-Netzwerk der Blockchain stellen die Rechnerknoten alle notwendigen L\u00f6sungen dezentral bereit, sodass nicht mehr jeder Versorger eine eigene Infrastruktur betreiben muss. Das Ergebnis: mehr Sicherheit, weniger manuelle Prozesse, geringere Fehleranf\u00e4lligkeit und f\u00fcr den Kunden ein reibungsloserer, schnellerer Ablauf seiner Ummeldung. So lie\u00dfe sich der Wechselprozess von einem Monat praktisch auf einen Tag verk\u00fcrzen.<\/p>\n Neben der Datenvalidierung entstehen mit der Blockchain noch weitere Vorteile: So werden die f\u00fcr die Marktkommunikation notwendigen Daten in der Blockchain zentralisiert \u2013 \u00fcbergreifend f\u00fcr den alten und den neuen Lieferanten sowie f\u00fcr den Netzbetreiber. Der Kunde beh\u00e4lt stets die Kontrolle \u00fcber seine Daten, die Datenqualit\u00e4t wird verbessert, und der gesamte Prozess kann ganzheitlich \u00fcberwacht werden. Zudem wird individuelle Middleware bei den einzelnen Beteiligten \u00fcberfl\u00fcssig, und die aktuelle Infrastruktur l\u00e4sst sich auf einfache, kosteng\u00fcnstige Weise modernisieren.<\/p>\n Auch die Umsetzung der regelm\u00e4\u00dfigen Format\u00e4nderungen in der Marktkommunikation durch die Bundesnetzagentur kann mit der Nutzung von Smart Contracts und Orakeldiensten vereinfacht und zentralisiert werden. Das zweite MVP, das k\u00fcrzlich vom Projektteam fertiggestellt wurde, baut eine Konsortial-Blockchain zwischen allen Teilnehmern auf. Hier wird ein Lieferantenwechsel komplett End-to-End \u00fcber die Blockchain abgebildet. Zugleich ebnet es den Weg f\u00fcr zus\u00e4tzliche Potenziale, beispielsweise f\u00fcr einen vereinfachten Markteinstieg neuer Teilnehmer und einen ressourcenschonenden Einsatz von IT-Assets.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Die kryptografische, manipulationssichere Validierung der Daten, die direkt in die dezentralen Prozessschritte eingebettet ist, erh\u00f6ht das Vertrauen aller Beteiligten und der Kunden. Mit den Microsoft Blockchain-as-a-Service-Angeboten<\/a>, die auf der Azure Cloud laufen, wird in dieser Hinsicht ein neues Zeitalter eingel\u00e4utet, da die Entwicklung von entsprechenden Anwendungen innerhalb weniger Wochen erfolgen kann.<\/p>\n Die Plattform liefert umfassende Funktionen wie Smart Contracts und \u201eCryplets\u201c, um komplexe Datenfl\u00fcsse mit mehreren Beteiligten unter h\u00f6chster Sicherheit und Transaktionsintegrit\u00e4t abzubilden. Im ETH@Energy-Projekt laufen die Rechnerknoten auf Microsoft Azure. Hier \u00fcbernimmt die Blockchain zugleich eine \u00dcberwachungsfunktionen, weil sie die Prozessregeln nachvollziehbar und transparent in Softwarecode darstellt. Datenschutz und Datensicherheit sind bei den B2B-Prozessen ebenfalls strikt gew\u00e4hrleistet.<\/p>\n Die Microsoft-Technologie erlaubt Energieunternehmen einerseits, mit Blockchain-Anwendungen zu experimentieren und eigene Innovationen zu f\u00f6rdern. Andererseits bietet sie eine leistungsstarke Plattform, um Produktiv-Workloads zu unterst\u00fctzen.<\/p>\n Das ETH@Energy-Projekt ist in dieser Hinsicht wegweisend: Routineabl\u00e4ufe, die viele Ressourcen ohne erkennbaren Nutzen binden, werden durch sichere Automatisierung abgel\u00f6st. Die so eingesparten finanziellen Mittel k\u00f6nnten anderen Initiativen bei Energieversorgern zugutekommen, beispielsweise f\u00fcr Investitionen in neue Gesch\u00e4ftsfelder wie Elektromobilit\u00e4t und Smart City.<\/p>\n Es ist zu erwarten, dass sich auf dem Energiemarkt in den n\u00e4chsten Monaten Einiges in Sachen Blockchain-Initiativen tun wird, zum Beispiel bei der Kooperation mit anderen Anbietern, bei der Zahlungsabwicklung sowie im Bereich der durchg\u00e4ngigen Dokumentierung von Vorg\u00e4ngen. Inwieweit ist Ihr Unternehmen schon heute vom Wandel betroffen? Wo k\u00f6nnen Sie Ihren idealen strategischen Ausgangspunkt finden, um die Welle an Investitionen in transformative Blockchain-Technologien abzubilden \u2013 wie es Ihre Mitbewerber und Kunden fordern werden? Wie k\u00f6nnen Technologien von Microsoft Sie k\u00fcnftig unterst\u00fctzen? Nehmen Sie jetzt Kontakt zu unseren Branchenexperten<\/a> auf und lassen Sie sich beraten!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Das Projekt ETH@Energy macht es vor: Erfahren Sie, wie Energieanbieter in wirtschaftlicher, technologischer und regulatorischer Hinsicht von Blockchain-Technologie profitieren. <\/p>\n","protected":false},"author":127,"featured_media":7215,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"ep_exclude_from_search":false,"_classifai_error":"","footnotes":""},"categories":[873],"post_tag":[],"content-type":[],"coauthors":[18],"class_list":["post-7212","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-energiewirtschaft"],"yoast_head":"\nBlockchain: Hintergrund und Vorteile auf einen Blick<\/h2>\n
Anwendungsbeispiel: Anbieterwechsel im Energiemarkt<\/h2>\n
Blockchain auf Microsoft Azure<\/h2>\n
Evaluieren, testen, durchstarten<\/h2>\n